Neues Holzkraftwerk liefert klimapositive Energie

avus 500plus wandelt Holzgas hocheffizient in Strom und Wärme um
Den für die Gaserzeugung nötigen Rohstoff liefern Abfälle aus der Forstwirtschaft. Als Nebenprodukt der Holzgaserzeugung bleibt Pflanzenkohle zurück, in der Kohlendioxid gebunden wird.

Zahlen & Fakten

Anwendungsgebiet:
Energieversorger und Energiedienstleister
Land:
Österreich
BHKW:
avus 500plus
el/th Leistung (kW):
400 kWel / 600 kWth
Betreiber:
SynCraft Engineering GmbH

Globale Probleme wie den fortschreitenden Klimawandel löst man am besten lokal. Den besten Beweis dafür liefert die beschauliche Stadt Ternitz in Österreich. Denn die 15.000-Seelen- Gemeinde ist Schauplatz eines richtungsweisenden Projektes auf dem Weg zur Energieversorgung der Zukunft: hocheffizient, CO2-neutral – und sogar noch mehr als das.

Nach neunmonatiger Bauzeit fiel im Juli 2020 pünktlich der Startschuss für den Betrieb eines der modernsten Holzkraftwerke der Welt. Ebenfalls mit von der Partie: ein avus 500plus von 2G mit 400 kW elektrischer und 600 kW thermischer Leistung.

Den Auftrag für den Bau des Kraftwerks hatte die 2017 gegründete KWS Ökokraft gegeben, ein auf Holzvergasungsanlagen spezialisierter Energieversorger. Als Generalunternehmer des Kraftwerks fungiert die SynCraft unter der Leitung von Geschäftsführer Marcel Huber.

Den für die Gaserzeugung nötigen Rohstoff liefern Abfälle aus der Forstwirtschaft. Diese werden vor der Weiterverarbeitung zunächst getrocknet. Bereits hier kommt der Effizienzgedanke klar zum Tragen, denn für den Trocknungsprozess wird die anfallende Abwärme aus dem Holzkraftwerk genutzt.

Die trockenen Hackschnitzel werden anschließend in einem thermochemischen Prozess in einen gasförmigen Brennstoff, das Holzgas, überführt. Eine vorherige Behandlung oder Sortierung ist dafür nicht notwendig: Nadeln, Rinde und sogar Kleinstmetallteile wie Schrauben können einfach in der Anlage mitverarbeitet werden. So werden hier jede Stunde 267 Kilogramm Brennmaterial durchgesetzt.

Das gewonnene Holzgas wird anschließend in das vor Ort installierte Blockheizkraftwerk geleitet, wo es hocheffizient in elektrische und thermische Energie umgewandelt wird. Bei dem BHKW fiel die Wahl auf einen avus 500plus von 2G – „genau die richtige Entscheidung“, sind die Initiatoren um SynCraft-Geschäftsführer Marcel Huber nach wie vor überzeugt: „Mit dem avus 500plus von 2G haben wir ein zuverlässiges Puzzleteil in unserem Kraftwerk, auf das wir uns in Sachen Versorgungssicherheit und Effizienz immer verlassen können“, erklärt Huber. Der erzeugte Strom wird direkt in das öffentliche Stromnetz eingespeist, die Wärme wird dem Fernwärmenetz ganzjährig zugeführt. So profitieren die Ternitzer von einer stabilen und zu 100 % CO2-neutralen Energieversorgung.

Die CO2-Neutralität gilt gemeinhin als Nonplusultra der nachhaltigen Energieerzeugung, doch mit dem Holzkraftwerk gehen die Österreicher noch einen entscheidenden Schritt weiter. Denn als Nebenprodukt der Holzgaserzeugung bleibt Pflanzenkohle zurück, in der Kohlendioxid gebunden wird. Alleine in Ternitz entstehen so jeden Tag 3,7 m³ Kohle – und damit 1,8 Tonnen eingesparte CO2-Emissionen.

Wird diese Pflanzenkohle anschließend in der Landwirtschaft eingesetzt, bleibt der Kohlenstoff auch langfristig gebunden – es entsteht ein klimapositiver Kreislauf. Dieses sogenannte Rückwärtskraftwerk ist nicht nur CO2-neutral, sondern trägt durch seine nachhaltig umweltverbessernde Wirkung sogar das Prädikat „CO2-negativ“. So wird aus einer lokalen Lösung ein neuer globaler Maßstab.

"Mit dem avus 500plus von 2G haben wir ein zuverlässiges Puzzleteil in unserem Kraftwerk, auf das wir uns in Sachen Versorgungssicherheit und Effizienz immer verlassen können."

Marcel Huber | SynCraft

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