Neuer Managing Director Data Center Solutions: Willkommen Tamer Turna
12. August 2025

Wie hast du die ersten Wochen bei 2G erlebt?
Tamer Turna: Die ersten Wochen bei 2G waren sowohl anregend als auch aufschlussreich. Ich wurde von einem Team hochmotivierter und zukunftsorientierter Fachleute herzlich empfangen. Es war eine großartige Gelegenheit, mich mit der Technologie, der Kultur und den strategischen Zielen des Unternehmens vertraut zu machen, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Energielösungen im Rechenzentrumssektor.
Erzähle uns bitte mehr über deinen beruflichen Werdegang.
Tamer Turna: Gerne. Ich habe über 30 Jahre Erfahrung in den Bereichen Energie und Infrastruktur, mit besonderem Schwerpunkt auf dezentralen Energiesystemen, nachhaltigen Technologien und unternehmenskritischen Anwendungen. Im Laufe meiner Karriere hatte ich Führungspositionen sowohl in Unternehmen als auch in Start-ups inne, unter anderem in Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Afrika und im asiatisch-pazifischen Raum. Ich habe an der Entwicklung und Umsetzung resilienter Energielösungen für Industrie-, Gewerbe- und Hyperscale-Kunden gearbeitet – darunter mehrere Initiativen im Bereich Rechenzentren.
Was hat dich an 2G Energy und dieser speziellen Position im Bereich Rechenzentrumslösungen gereizt?
Tamer Turna: 2G Energy zeichnet sich als echter Innovator im Bereich hocheffizienter, emissionsarmer Energiesysteme aus. Was mich an dieser Position gereizt hat, ist die Möglichkeit, meinen Hintergrund im Bereich dezentrale Energieversorgung für Rechenzentren mit der Vision von 2G für Nachhaltigkeit und Innovation in unternehmenskritischen Infrastrukturen zu verbinden. Rechenzentren sind das Herzstück der digitalen Wirtschaft, und ihre zuverlässige und nachhaltige Stromversorgung ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit.
Was werden deine Hauptaufgaben als Managing Director Data Center Solutions sein?
Tamer Turna: Meine Aufgabe besteht darin, die Markteinführungsstrategie für die Rechenzentrumslösungen von 2G weltweit zu definieren und umzusetzen. Dazu gehört die Mobilisierung und Nutzung der bestehenden Aktivitäten von 2G in 60 Ländern (in den Bereichen Vertrieb, Design, Bau, Lieferung und langfristiger Service) für unseren Geschäftsbereich Rechenzentrumslösungen, der Aufbau strategischer Partnerschaften, die Steuerung der Lösungsentwicklung und die Sicherstellung, dass unsere Angebote den sich wandelnden Anforderungen der Rechenzentrumsbetreiber entsprechen. Außerdem werde ich eng mit unseren Forschungs- und Entwicklungs- sowie unseren operativen Teams zusammenarbeiten, um Innovationen voranzutreiben und maßgeschneiderte KWK- und Hybrid-Energielösungen zu liefern, die die Verfügbarkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit verbessern.
Welche Trends prägen deiner Meinung nach die Zukunft einer nachhaltigen Dateninfrastruktur?
Tamer Turna: Mehrere wichtige Trends verändern die Landschaft: Das exponentielle Wachstum von KI und Cloud Computing führt zu einem dramatischen Anstieg des Strombedarfs. Gleichzeitig stehen die Betreiber unter dem Druck, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren und ESG-Ziele zu erreichen. Wir beobachten auch eine Verlagerung hin zu Edge-Computing, Modularität und lokalisierten Energiesystemen. Diese Dynamik weckt das Interesse an saubereren Lösungen zur Stromerzeugung vor Ort, wie KWK, Brennstoffzellen und schließlich wasserstofffähigen Systemen.
Vor welchen zentralen Herausforderungen stehen Rechenzentren heute in Bezug auf Energieeffizienz und Ausfallsicherheit, und wie kann 2G Energy diese bewältigen?
Tamer Turna: Rechenzentren stehen unter dem Druck, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig eine Verfügbarkeit rund um die Uhr zu gewährleisten. Das Stromnetz allein kann dieses doppelte Ziel nicht mehr zuverlässig unterstützen. 2G Energy bietet Lösungen, die beide Probleme gleichzeitig angehen – unsere KWK-Anlagen ermöglichen eine hocheffiziente Stromerzeugung vor Ort mit der Möglichkeit, Abwärme zu erfassen und wiederzuverwenden, wodurch die Energienutzung und die Ausfallsicherheit des Systems erheblich verbessert werden.
Wie sieht deine Vision für die Rechenzentrumslösungen von 2G Energy in den nächsten drei bis fünf Jahren aus?
Tamer Turna: Unsere Vision ist es, 2G als bevorzugten Partner für Rechenzentren zu etablieren, die eine Dekarbonisierung ohne Leistungseinbußen anstreben. Wir planen, unser Angebot an modularen KWK-Anlagen zu erweitern, diese mit Batterie- und erneuerbaren Energiesystemen zu integrieren und wasserstofftaugliche Motoren einzuführen, um unseren Kunden dabei zu helfen, ihre langfristigen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Darüber hinaus wollen wir durch digitale Integration eine KI-optimierte Lastverteilung und vorausschauende Wartung unterstützen.
Wie planst du, 2G als wichtigen Partner für Rechenzentren zu positionieren, die nach nachhaltigeren und zuverlässigeren Stromversorgungslösungen suchen?
Tamer Turna: Wir konzentrieren uns darauf, skalierbare, flexible und hocheffiziente Lösungen anzubieten, die direkt auf die betrieblichen und ökologischen Ziele unserer Kunden zugeschnitten sind. Durch die Nutzung unserer technischen Expertise, unserer Erfolgsbilanz im Bereich KWK und unseres Engagements für Innovation können wir maßgeschneiderte Systeme liefern, die die Betriebszeit verbessern, Emissionen senken und die Gesamtbetriebskosten reduzieren. Zusammenarbeit, Transparenz und Leistung werden unsere wichtigsten Unterscheidungsmerkmale sein.
Wie wirkt sich deiner Meinung nach die Schnittstelle zwischen digitaler Transformation und Energiewende auf Rechenzentren aus?
Tamer Turna: Die digitale Transformation erhöht den Bedarf an Rechenleistung und damit auch an Energie. Gleichzeitig erfordert die Energiewende, dass diese Energie sauberer, intelligenter und dezentraler wird. Rechenzentren werden sowohl zu Energieverbrauchern als auch zu Energieerzeugern. Infolgedessen werden Technologien wie intelligente Mikronetze, KI-gesteuertes Energiemanagement und Echtzeitoptimierung für ihren Betrieb immer wichtiger – und genau hier können die Hybridsysteme von 2G einen Mehrwert bieten.
Welche Rolle spielen deiner Meinung nach Dezentralisierung und Vor-Ort-Erzeugung bei der Schaffung umweltfreundlicherer Rechenzentren?
Tamer Turna: Dezentralisierung ist für den Aufbau einer widerstandsfähigen und nachhaltigen Dateninfrastruktur unerlässlich. Die Vor-Ort-Erzeugung verringert die Abhängigkeit von der zunehmend überlasteten Netzinfrastruktur und ermöglicht eine bessere Kontrolle über Emissionen und Energieeffizienz. Durch KWK und andere dezentrale Energiequellen können Rechenzentren unabhängiger, effizienter und anpassungsfähiger werden – insbesondere in Gebieten, in denen der Ausbau des Stromnetzes hinter der digitalen Nachfrage zurückbleibt.