Fünf Azubis bei 2G stammen aus Indien:
24. Oktober 2024
Vor wenigen Jahren hat der Heeker Hersteller von Blockheizkraftwerken, die 2G Energy AG, erstmals einen Azubi aus Indien zu sich geholt. Das Resultat: Eldin Wilson hat seine Ausbildung verkürzt, ist heute im technischen Vertrieb bei 2G tätig und hat sogar bereits Deutschkurse in Indien gegeben. Dieses Erfolgskonzept wollen sie in diesem Jahr mit gleich fünf jungen Männern aus Indien wiederholen. Balasankar Sundaresan, Aswin Venugopal, Tijo Johny, Gokul Biju und Anto Manuel starteten ihre Ausbildung bei 2G am 1. August. Das Programm wurde von der 2GGeschäftsführung und Pater Joy Madassery ins Leben gerufen. „Wir hätten es schön gefunden, wenn die jungen Männer schon einige Monate vorher zu uns gekommen wären, damit sie sich hier schon mal hätten einleben können. Leider hat es nicht geklappt und sie sind erst am 30. Juli angereist und dann zwei Tage später bei uns gestartet“, verrät 2G-Ausbildungsleiter Christian Vitt.
Seit rund zwei Monaten sind die fünf Inder hier. Bei 2G erfahren sie nicht nur berufliche Schwerpunkte, sondern könnten auch eine auf Netzwerken und Offenheit ausgerichtete Ausbildungsart erleben. Christian Vitt führt aus: „Bei der Ausbildung sieht man, welche Schwerpunkte jeder Mensch indivi duell hat.“ Danach könnten dann beide Parteien – Auszubildender und Unternehmen – entscheiden, wie die Reise weitergeht. „Nils Pietrucha ist selbst ein gutes Beispiel. Er hat bei uns eine Ausbildung zum Mechatroniker gemacht und war zum Ende der Zeit ein halbes Jahr lang für ein innerbetriebliches Praktikum bei mir. Da es ihm so gut gefallen hat, ist er einfach geblieben“, lächelt Christian Vitt. Fühlen sich wohl Alle Auszubildenden – derzeit insgesamt neun im gewerblich-technischen Bereich – durchlaufen bei 2G die verschiedenen Abteilungen. „So können sie sich vernetzen. Ohne ein Netzwerk läuft nichts“, ist sich Christian Vitt sicher.
Dazu tragen auch die zwei Azubi-Events pro Jahr bei. Kürzlich habe ein Schützenfest stattgefunden und einer der fünf Inder, Aswin Venugopal, holte den Vogel letztendlich herunter. „Solche Veranstaltungen machen total Spaß. Natürlich gab es zu erst eine Überforderung, da ein Schützenfest etwas ganz Neues war.“ Auch wenn die fünf jungen Männer berichten, dass sie sich sehr wohlfühlen, gibt es auch Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. „Sie alle haben ein B2-Zertifikat. Sie können smalltalken, aber die richtige Betriebssprache ist viel schwieriger“, verdeutlicht Nils Pietrucha. Unterstützung der VHS Die Männer aus Indien belegen einen wöchentlich stattfindenden Deutschkurs bei der VHS, den 2G selbst bezahlt. „Da der Förderverein vom Berufskolleg für Technik Ahaus den Kurs nicht mehr bezuschussen wollte, haben wir das übernommen. Die Lehrerin und der Kurs sind super. Das wollten wir nicht aufgeben müssen“, betont Christan Vitt. Dort lernten die Besucher nicht nur Deutsch sowie Technikdeutsch, sondern auch das gesamte Drumherum: Wie verhält man sich in Deutschland? Wie komme ich mit dem Wetter klar? Welche Prüfungsstrategie ist deal?
„Die Fragen sind für einen Deutschmuttersprachler teilweise schon schwer. Da ist es erst recht kompliziert, wenn ich nicht perfekt Deutsch spreche“. „Vielseitige Ausbildung“ Viele der fünf Inder haben bereits Kontakte zu Deutschen. Das mache es einfacher, sich hier zurechtzufinden. Zusammen mit Eldin Wilson bewohnen sie angemietete Wohnungen in Epe. Diese sind Teil des Projektes. Die Ausbildungsleiter Christian Vitt und Nils Pietrucha stecken viel Zeit in ihren „Nebenjob“, denn eigentlich sind sie für Industrialisierung und Digitalisierung zuständig. „Das macht aber Spaß“, betonen sie. „Die Ausbildung bei 2G ist vielseitig. Alle schnuppern in die verschiedenen Bereiche hinein und können so ihren eigenen Weg finden.“ Vitt ergänzt: „In einem Punkt sind sich alle fünf übrigens einig. Der beliebteste Tag in der Woche ist der, an dem es Schnitzel in der Kantine gibt.“